Die Kyffhäuser-Kameradschaft Wethen

Die Kyffhäuser-Kameradschaft Wethen wurde im Jahr 1879 von sieben Kameraden in der Gastwirtschaft Wilhelm Striepeke, später Christian Tewes, dem späteren Vereinslokal gegründet. Wer waren diese sieben Kameraden?
Die Kameradschaft nannte sich in der Gründerzeit "Kriegerverein", da sie sich aus entlassenen Soldaten rekrutierte, denen soziale Anliegen wichtig waren.
Am 5.10.1914 wurde das Vereinslokal durch Feuer zerstört. Dabei wurden alle Bücher und Urkunden der Kameradschaft, die sich dort befanden, ein Raub der Flammen. Unsere Fahne aus dem Gründungsjahr 1879 war glücklicherweise in Obhut des Mitgründers und damaligen Fahnenträgers Karl Ashauer (Rabens). Sie ist uns dadurch bis heute erhalten geblieben und hängt nun im Fahnenschrank der Lindenhalle. Zu berichten ist, daß die Gründer die heute schönen, großen Linden vor der Lindenhalle, die uns heute an heißen Tagen so wohltuend Schatten spenden, 1879 gepflanzt haben. Allerdings mußten sie dreimal gepflanzt werden, da sie von unbekannter Hand zweimal ausgerissen wurden.

In den ersten Jahren nach der Gründung wurde direkt neben den Linden eine Halle "Die Bude" in Eigenleistung gebaut, in der die örtlichen Vereine mit Wethener Bürgern und Besuchern der umliegenden Ortschaften so manches schöne Fest gefeiert haben. Die Halle war ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Lehmboden. Im Herbst wurde die Halle vermietet zur Unterbringung und Lagerung von Stroh der "kleinen Leute". Für die Kinder war dies ein wunderbarer Spielplatz, denn sie hatten sich Zugang durch die hinteren Fenster verschafft. Diese Halle wurde 1945 am Ende des 2. Weltkrieges durch Beschuß beim Einmarsch der Amerikaner vernichtet.

Nach dem ersten Weltkrieg (1914-18) hat die Kameradschaft gemeinsam mit dem Turnverein am Fuße der Hanegge an der Rhodener Straße den 17 Kriegstoten in Eigenleistung ein Denkmal mit Ehrenhain errichtet. Das Denkmal steht heute noch am gleichen Platz. Es besteht aus einem großen Naturstein aus dem Steinbruch vom Hessenbühl und einer Tafel mit den Namen der 17 Wethener Kriegstoten. Die Einweihung erfolgte 1921.

Nach dem zeitweiligen Verbot der Kyffhäuser-Kameradschaften durch die Nationalsozialisten 1943 und nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kameradschaft Wethen 1956 neu gegründet und wieder mit Leben erfüllt.

Auf Initiative der Kameradschaft errichtete man 1957 auf dem Friedhof ein neues Ehrenmal für die Kriegstoten beider Weltkriege. Die ausgesuchten Steine lieferten die Wethener Steinwerke kostenlos aus dem Steinbruch am Mühlenberg.

Im Jahr 1958 wurde ebenfalls auf Initiative der Kameradschaft in Eigenleistung, gemeinsam mit den örtlichen Vereinen, mit dem Bau unserer heutigen Fest- und Mehrzweckhalle, der späteren "Lindenhalle" begonnen.

Mit der Einweihung 1960 konnte gleichzeitig mit einjähriger Verspätung unser 80-jähriges Bestehen gefeiert werden. Dabei soll nicht vergessen werden, daß unser langjähriges Vorstands- und Ehrenmitglied Christian Thöne der Motor auf der finanziellen und baulichen Seite war. Bei unserem Bürgermeister Willi Brüne fand er entsprechende Unterstützung. Gedankt sei an dieser Stelle allen Helfern für ihre Leistungen. Für die örtlichen Vereine und alle Wethener Bürger ist die Festhalle, die nach einem Umbau 1997/98 in "Lindenhalle" umbenannt wurde, nicht mehr wegzudenken. Die Einweihung nach dem Umbau erfolgte am 19.9.1998.

Die Kameradschaft konnte inzwischen 1979 ihr 100-jähriges Bestehen verbunden mit dem Kreisverbandsfest, 1989 das 110-jährige Jubiläum und weiter 1999 das 120-jährige Bestehen feiern. Alle Feste fanden unter reger Beteiligung der Einwohner und vieler auswärtiger Vereine, besonders dem Musikverein Ossendorf, in harmonischer Atmosphäre und großer Freude statt.


Dieser Text von Georg Gutschank wurde veröffentlicht auf http://www.wethen.de

Homepage des Kyffhäuserbund e.V.: www.kyffhaeuserbundev.de