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Zur Geschichte der Wethener Kirche


1239 (?) wurde von Udo von Wethen eine Burgkapelle bzw. Kirche gestiftet.
1345 (?) wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt.
Im Spätmittelalter bestand eine Verteidigungsanlage um Kirchturm und Friedhof. Dies geht aus einem Aufsatz von Dr. Hermann Steinmetz, Karlsruhe, hervor.
Ab 1618 (lt. Ortssippenbuch ab 1621) wurden Kirchenbücher geführt.
Ca. 1637 zerstörten schwedische Krieger die Kirche und benutzten sie als Pferdestall.
1812 wurde das Kirchenschiff wegen Baufälligkeit abgerissen und in Fachwerk neu aufgebaut, 1823 Turmhelm und Wetterfahne erneuert.
1957/58 wurde die Kirche renoviert. Dabei wurde die Krypta wieder zugänglich gemacht. 

Weitere Artikel:

  1. "Die Gläubigen werden zunächst nach Warburg zum Gottesdienst gegangen sein, ehe eine eigene Kapelle in Wethen erbaut wurde... " - Auszug aus dem Ortssippenbuch Wethen (1959)
  2. "Ein Festtag für die Gemeinde Wethen. Die renovierte Kirche wird morgen durch Propst Engelbrecht der Gemeinde übergeben. Krypta aus dem 12. Jahrhundert wieder zugänglich gemacht." Waldeckische Landeszeitung vom 22. März  1958
  3. "Der Zahn der Zeit nagt in Wethen an einer kirchenbaulichen Rarität. Krypta soll instand gesetzt werden. Kirchengemeinde hofft auf Unterstützung." Waldeckische Landeszeitung vom 14. September 1974
  4. "Seit über 16 Jahren wird in Wethen auf die Renovierung der Krypta gewartet. Kirchenbauliche Besonderheit im Waldecker Land verfällt auch im Denkmalschutzjahr ." Waldeckische Landeszeitung vom 17. April 1975
  5. Zur Herkunft des Altars in der Friedhofskapelle...


Waldeckische Landeszeitung vom 22. März  1958:

Ein Festtag für die Gemeinde Wethen. Die renovierte Kirche wird morgen durch Propst Engelbrecht der Gemeinde übergeben. Krypta aus dem 12. Jahrhundert wieder zugänglich gemacht.

Die Gottesdienste im Schulsaal haben ein Ende gefunden. Die Renovierung der alten Kirche in Wethen ist abgeschlossen, ein nahezu tausendjähriges Erbe der Väter ist vor dem Verfall geschützt. Das Gotteshaus, nun wieder hergerichtet als eine Stätte zur Ehre Gottes, wird am morgigen Sonntag in einem Festgottesdienst um 14.30 Uhr durch Propst Engelbrecht wieder der Gemeinde übergeben. Der Propst des Sprengels Waldeck wird in diesem Festgottesdienst assistiert von Pfarrer Schüttler (Arolsen) in Vertretung von Dekan Möller sowie von dem Ortspfarrer Fr. Bingemann.

Dieser Festtag wird die Wethener Kirche erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, denn ihre Entstehung reicht in das 13. Jahrhundert zurück und ihre Geschichte ist zugleich die Geschichte des heute rund 550 Einwohner zählenden Dorfes am Nord-Ost-Rande unseres Kreisgebietes. Waldeck weist eine Reihe von Kirchenbauten auf, die dem 11. bis 13. Jahrhundert, also der romanischen Zeit entstammen und die zu den ältesten Kirchen Waldecks gehören, darunter im Kreisteil der Twiste die Kirchen in Twiste und Külte. Aber nirgendwo finden wir eine unterirdische Kapelle (Krypta), wie sie die Kirche in Wethen aufweist, und wie sie vor allem in den romanischen Kirchen des 11. bis 13. Jahrhunderts gebaut wurden. Sie wurden immer unter dem Chor der Kirche angebracht und als gewölbte Hallen von etwa 4-6 Meter Höhe ausgebildet, die durch Pfeiler- oder Säulenreihen in drei Schiffe geteilt sind, so auch die unterirdische Burgkapelle in Wethen, die ihr Licht durch die kleinen Unterfenster im Sockel der Chorapsis erhielt und in früheren Jahrhunderten durch eine Treppe von der darüber gebauten Kirche aus zugänglich war. Längst aber ist dieser Zugang vom Langhaus aus zerfallen und zugemauert, die Falltüre im Mittelgang der Kirche verschwunden. Mancher in Wethen sprach von einem "Kirchenkeller", der keine Bedeutung mehr habe. Nun hat die lange unzugänglich gewesene Krypta durch den Einbau eines Heizungskellers wieder einen Zugang bekommen. Das ursprüngliche Eingangstor zur "Burgkapelle" ist vom alten Friedhof her, also von der Südseite her, wieder freigelegt worden, nachdem es jahrhundertelang unter altem Bauschutt verborgen und zugemauert war. Von dem ursprünglichen, 1812 niedergerissenen alten Kirchenschiff stammende Sandsteine und Bauschutt von der um 1100 hier entstandenen Burg mußten erst weggeräumt werden, um an das in einem alten Grundriß der Unterkirche eingezeichnete ursprüngliche Eingangstor an der Südseite zu gelangen. Aber auch hier mußte erst dickes Bruchsteinmauerwerk mit Preßlufthämmern weggemeißelt werden, bevor das Tor zur Krypta sich öffnete.

Die nahezu quadratische Halle dieser Krypta wird heute nur noch durch das östliche Apsisfenster mit Lichtkanal zur Außenwand der Kirche erhellt. Die übrigen kleinen Unterfenster sind schon lange zugemauert und unter dem Erdreich verschwunden. Durch zwei Stützreihen aus vier Rundsäulen und zwei rechteckigen Pfeilern in Werkstein wird die Krypta in drei gleich breite Schiffe unterteilt. Dem Umstand, daß neben dieser Krypta unter dem Kirchenschiff Platz für einen Heizungskeller geschaffen werden mußte, ist es zu danken, daß der älteste Teil der früheren Burganlage wieder freigelegt ist.

Aus alten Urkunden wissen wir, daß diese Burgkapelle bzw. Kirche 1239 von Udo von Wethen gestiftet wurde, der auch als der Gründer des Dorfes Wethen gilt. Um 1010 wird hier zwar ein "Whetium" als Schenkung eines Sibido an Kloster Corvey genannt, aber von "Wethene" und einer "Burg zu Weten" ist erst im 12. Jahrhundert die Rede. Mauerreste dieser alten Burg sind heute noch unter der jetzigen Kirche vorhanden und bei Anlage des neuen Heizungskellers im vorigen Herbst freigelegt worden. Neben der alten Burgkapelle stammt auch der romanische Turm der Wethener Kirche noch aus dem 13. Jahrhundert. Das alte Kirchenschiff dagegen wurde 1812 abgerissen und in Fachwerk neu erbaut. Turmhelm und Wetterfahne wurden 1823 erneuert.

Die ab 1618 geführten Kirchenbücher geben Auskunft über manche schweren Zeiten für das Dorf Wethen, das um 1738 (zur Zeit der Gründung der Stadt Arolsen) erst 50 Häuser zählte. Besonders während des Dreißigjährigen Krieges hat das Dorf schwer gelitten, 1625 herrschte die Pest im Dorf und 1637 mußten die Bewohner vor den heranrückenden Schweden nach Rhoden flüchten. Die schwedischen Krieger zerstörten das Mobiliar der Kirche und benutzten sie als Pferdestall. Um diese Zeit ist die Kirche ausgebrannt. Übrig geblieben ist nur eine Gebetstafel (Votivtafel) aus dem Jahre 1608, die Karle Tonnies Faust zum Andenken an seine hier begrabene "eheliche Hausfrawe" und sechs Kinder (vier Söhne und zwei Töchter) gestiftet hat, und die über dem heutigen Altar angebrachte Predella, ein Ölbild, Christus und die 12 Apostel darstellend, die früher als Stütze des Mittelschreins eines Flügelaltars gedient haben mag. Alle übrigen Einrichtungen der Kirche waren zerstört oder dem Feuer zum Opfer gefallen, als die Schweden 1637 wieder abzogen. Im oberen Abschlußgesims der Kanzel gibt ein Schriftband Aufschluß über das Alter dieser Kanzel. Dort steht: "Henricus Degen, Pastor - Caspar Haurandt und Daniel Meuser, Provisor" (Kirchenvorsteher). Nach dem Kirchenbuch ist der hier genannte Daniel Meuser 1638 gestorben. Die Kanzel kann also nur aus den Jahren 1637/38 stammen, also aus jenen schrecklichen Tagen des Dreißigjährigen Krieges, nachdem die Schweden abgezogen waren und die Kirche wieder aufgebaut wurde. Aber noch einmal 1640 überfielen kaiserliche Truppen das Dorf. Im Siebenjährigen Krieg fand hier am 31. Juli 1760 abermals ein kriegerisches Treffen statt: die französischen Truppen unter General Mons de Muy wurden hier von Herzog Ferdinand von Braunschweig geschlagen. 1783 vernichtete ein Dorfbrand fünf Häuser.

Alle Andenken aus vergangener Zeit fügen sich nun mit den Gedenktafeln für die Toten des Krieges 1870/71 und die des ersten Weltkrieges würdig in die neuhergerichtete Kirche ein. Sie wollen für alle Zukunft eine Brücke sein, die uns Lebenden mit Vergangenem verbindet. Im Kirchenraum selbst wurde die Orgelempore um etwa zwei Meter vorgezogen. Dadurch wurde oben neben der Orgel mehr Platz gewonnen. Das alte Gestühl im Kirchenschiff mußte umgearbeitet und der Aufgang zur Empore und zur Kanzel erneuert werden. Die aus dem Jahre 1638 stammende Kanzel befindet sich auch nicht mehr über dem Altar, sondern dahinter, an der Ostwand der Kirche. Durch diese Anordnung blieb das altvertraute Bild von Altar und Kanzel erhalten, jedoch wurde der Altar in den Vordergrund gerückt. Durch den freistehenden Altar kommt jetzt das Altarbild erst richtig zur Geltung.

Durch die von kunstsinnigen Handwerkern unter Leitung des Architekten Heinrich Schäfer (Arolsen) ausgeführte Erneuerung und Umgestaltung des Kircheninneren wurde eindeutig bewiesen, daß auch ein modern gestaltetes Gotteshaus nichts von seiner ernsten, beeindruckenden Wirkung verliert, sondern daß diese sogar durch betonte Schlichtheit noch gesteigert werden kann.

Alles vereint sich hier zu einer einfachen, in sich ruhenden Schönheit, aus der tiefe Verinnerlichung den Menschen anspricht.

Schon beim Betreten der Kirche wird der Blick unmittelbar angezogen von dem Altar, der in Kürze noch ein neues, von den Frauen des Dorfes gestiftetes Antependium (Bekleidung der Vorderseite des Altars) erhalten wird, und dessen breite Stufe mit einem ebenfalls von den Wethener Frauen gestifteten hellen Schafwollteppich belegt ist. Gelöst von aller Schwere wirkt der freischwebende Schalldeckel über der Kanzel. Schön ist auch der zarte, pastellfarbene Anstrich der Wände und des Gestühls. Das Antikglas der hohen schmalen Fenster gibt dem Raum ein etwas gedämpftes Licht. Auch sie tragen, wie alles, was hier erneuert oder neu gestaltet wurde, zu dem Gleichklang der Ruhe und inneren Sammlung bei, die dem Menschen echte Einkehr im Zwiegespräch mit Gott bringt.

Den Blumenschmuck für den Altar steuerte die Wethener Jugend bei, und die auswärts wohnenden Wethener beteiligten sich mit Geldspenden, um der kleinen Gemeinde zu helfen, denn die mit der Erneuerung der Kirche übernommenen Lasten sind sehr groß.

Die Gesamtkosten betrugen etwa 25.000 DM, trotz vielfacher Eigenleistungen von Gemeindegliedern. An freiwilligen Spenden aus der Gemeinde sind bis jetzt rund 6000 DM eingegangen, dazu hat die politische Gemeinde Wethen außerdem noch 4000 DM bewilligt. Die Kirche hofft auf weitere Unterstützung aus der Gemeinde und den Mitteln der oberen Kirchenbehörden. (la.) 


Waldeckische Landeszeitung, 14. September 1974:

Der Zahn der Zeit nagt in Wethen an einer kirchenbaulichen Rarität. Krypta soll instand gesetzt werden. Kirchengemeinde hofft auf Unterstützung.

Der Zahn der Zeit nagt an einer kirchengeschichtlichen Kostbarkeit in Wethen. Und nichts wird dagegen getan. Seit 16 Jahren stellt die Kirchengemeinde zwar immer wieder Anträge auf Zuschüsse zur Renovierung der Krypta unter der Kirche - denn allein kann sie das nicht finanzieren - doch bisher fanden die Geldwünsche bei den übergeordneten Stellen kein Gehör. Jetzt endlich zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Nachdem die Wethener in vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit ihr Dorf zu dem schönsten in Hessen machten, rückte auch die Kirche wieder ins Rampenlicht. Und da 1975 ein "Jahr der Denkmalspflege" im ganzen Land werden soll, rechnen sich Pfarrer Bingemann und der Kirchenvorstand Chancen auf staatliche Subventionen aus.

Die Wethener Kirche zählt zu den ältesten des Waldecker Landes. Sie war dem Apostel Paulus geweiht und wird 1345 erstmals genannt. Von ihrer romanischen Architektur zeugt heute nur noch der mächtige Turm. Das Kirchenschiff wurde 1812 niedergerissen und in Fachwerk neu erbaut. 1957/58 wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert.

Beim Einbau der Heizungsanlage stießen die Handwerker auf den ursprünglichen Zugang zu der Krypta, die bis dahin viele Jahre lang unzugänglich war, weil die vom mittleren Kirchenschiff nach unten führende Treppe irgendwann verschüttet und die als Einstieg dienende Falltüre demontiert wurde.

In Wethen wußte man Mitte der 50er Jahre zwar von einem Kirchenkeller, aber was sich dort genau verbarg, war nicht bekannt. Als der alte, neue Seiteneingang freigelegt worden war, wurden Pläne für die Renovierung der kleinen Kapelle geschmiedet.

Aber es sollten bis heute "Schubladenpläne" bleiben. Die einzige Veränderung im "unterirdischen" Dasein der früheren Burgkapelle, auf deren Überresten die Kirche errichtet wurde, war die Vermauerung des alten Zugangs zum Kirchenschiff und die Installation einer Lampe, die gegenüber dem noch vorhandenen Apsisfenster mit Lichtkanal zur Außenwand spärlich Helligkeit spendet. Die übrigen vier Fenster der Kapelle sind zugemauert und außen - wie einst die Seitentüre - unter dem Bauschutt der ehemaligen Burg aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts verschwunden, der sich mit den Sandsteinen der 1812 abgerissenen alten Kirche vermischt hat.

Die vier Meter breite und (ohne die zwei Meter tiefe Apsis) fast quadratische Kapelle ist durch zwei Säulenreihen am Anfang und Ende und zwei rechteckigen Pfeilern in der Mitte in drei gleichgoße "Mini-Kirchenschiffe" unterteilt. Sie besitzen gratige, rundbogige Kreuzgewölbe. Doch fällt es schwer, diese genau zu erkennen. Sie sind teilweise stark zerfallen. Auch die Säulen haben Schönheitsreparaturen verdient.

In dieser Woche sollte die Entscheidung fallen, ob die historische Stätte bald wieder in ihrem ursprünglichen Zustand zugänglich sein wird. Bürgermeister Weishaupt, der Kirchenvorstand und der für Nordwaldeck zuständige Kirchenbau-Architekt Heinrich Schäfer, Arolsen, hatten sich mit der Landeskonservatorin verabredet, um Einzelheiten zu besprechen und ein Finanzierungsprogramm auszuarbeiten. Leider erschien die Diplom-Ingenierin Frau Tiersch aus Marburg nicht und man wartete vergeblich. In Wethen hofft man, daß die Besprechung bald nachgeholt werden kann. Bürgermeister Weishaupt: "Wir möchten in dieser Angelegenheit möglichst schnell weiterkommen. Die Stadt wird die Kirchengemeinde unterstützen. Und wir freuen uns, daß auch das Landeskirchenamt seine Mithilfe zugesagt hat." (-st-) 


Waldeckische Landeszeitung, 17. April 1975:

Seit über 16 Jahren wird in Wethen auf die Renovierung der Krypta gewartet. Kirchenbauliche Besonderheit im Waldecker Land verfällt auch im Denkmalschutzjahr

"Wir stehen immer noch Gewehr bei Fuß", erklärte Diemelstadts Bürgermeister Herbert Weishaupt resignierend, als sich die WLZ nach über einem halben Jahr erkundigte, ob inzwischen eine Entscheidung über die Renovierung der Krypta der Wethener Kirche gefallen ist. Die mit 25.000 Mark veranschlagten Arbeiten zur Erhaltung einer kirchenbaulichen Rarität im Waldecker Land konnten noch nicht vergeben werden.

Nur knapp die Hälfte des benötigten Geldes steht zur Verfügung. Das Landeskirchenamt hat einen Zuschuß von 6000 Mark zugesagt, die Diemelstadt will 5000 DM beisteuern und die Kirchengemeinde hält ihren Anteil ebenfalls seit langem bereit. Ein Beihilfeantrag über 12.000 DM beim Landeskonservator wurde bisher weder aus Wiesbaden noch aus der Außenstelle in Marburg beantwortet. So nagt der "Zahn der Zeit" weiter an den Gewölben unter der Kirche.

"Wir hatten gehofft, im Jahr des Denkmalschutzes mit den seit über 16 Jahren geplanten Renovierungsarbeiten einen Schritt weiter zu kommen", sagte Bürgermeister Weishaupt. Deshalb sei im September letzten Jahres ein Besichtigungstermin mit Fachleuten des Landeskirchenamtes und des Landeskonservators vereinbart worden. Auf die Marburger Mitarbeiterin der hessischen Denkmalspflegeeinrichtung wartete man in Diemelstadt bisher vergeblich. So müssen die Wethener wohl noch einige Zeit vergehen lassen, bevor sie ihren Feriengästen eine Besichtigung der Krypta ermöglichen können.

Die Wethener Kirche gehört zu den ältesten im Waldecker Land. Sie wurde 1345 erstmals urkundlich erwähnt und war dem Apostel Paulus geweiht. Von ihrer romanischen Architektur zeugt heute nur noch der mächtige Turm. Das Kirchenschiff, das einst inmitten einer Burganlage an der Grenze zwischen Waldeck und Westfalen stand, wurde 1812 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch eine Fachwerkkonstruktion ersetzt. Der Zugang zu der Krypta wurde dabei verschüttet und erst 1957 bei Renovierungsarbeiten und dem Einbau einer Heizungsanlage im Keller wieder entdeckt.

Die "unterirdische" Kapelle mißt vier Meter im Quadrat und besitzt eine zwei Meter tiefe Apsis, in der zur Zeit das einzige nicht verschüttete Fenster spärliches Licht einfallen läßt. Zwei Säulenreihen mit je zwei Rundsäulen am Anfang und Ende und zwei rechteckigen Pfeilern in der Mitte unterteilen die Kapelle in drei "Mini-Schiffe" mit gratigen, rundbogigen Kreuzgewölben, aus denen so stark der Mörtel rieselt, daß sie kaum noch zu erkennen sind. (-st-)